Private Krankenversicherung

Was ist die private Krankenversicherung?

Die private Krankenversicherung (PKV) ist eine Alternative zur gesetzlichen Krankenversicherung(GKV). Anders als bei der GKV, bei der sich die Beiträge am Einkommen orientieren, entscheiden bei der PKV individuelle Faktoren (z.B. Alter, Leistungen, Gesundheitszustand) über den zu zahlenden Beitrag. Unterschiede gibt es auch bei den Leistungen von PKV und GKV. So sind die Leistungen einer privaten Krankenversicherung im Gegensatz zu den gesetzlichen Krankenkassen garantiert und nicht vom Versicherer abänderbar.
Je früher du in die PKV einsteigst, desto günstiger ist dein Tarif. PKV Versicherte genießen sowohl bei ihrem Hausarzt als auch im Krankenhaus besondere Vorteile. Die Leistungen der Versicherungen sind je nach Tarif deutlich besser als die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Du kannst dich beispielsweise auf die Erstattung von Zahnersatz oder auf die Behandlung durch den Chefarzt verlassen.

Wer kann eine private Krankenversicherung abschließen?

Grundsätzlich kann sich jeder selbstständig oder freiberuflich Tätige (z. B. niedergelassene Ärzte, Notare, Architekten) und auch Studenten und Beamte ohne Einkommensgrenze privat versichern. Der Wechsel für Arbeitnehmer ist nach erstmaligem Überschreiten der gesetzlich vorgeschriebenen Einkommensgrenze möglich. Hierfür muss das Brutto-Jahreseinkommen in 2020 über 56.250 € liegen. Das entspricht einem Monatsgehalt von 4.687,50 € bei 12 Gehältern.

Welche Leistungen hat die private Krankenversicherung?

• Beitragsgestaltung individuell je nach Tarif.

• Freie Tarifwahl, individuelle Zusammenstellung des Versicherungsschutzes

• Beitragsberechnung für Single mit hohem Einkommen vorteilhaft

• Freie Arztwahl, auch Privatärzte

• Stationäre Behandlung im Einbettzimmer mit Chefarztbehandlung, je nach Tarif

• Kostenübernahme für Heilpraktikerbehandlungen, je nach Tarif

• Hohe Kostenerstattung bei Zahnersatz, je nach Tarif

• Beitragsrückerstattung bei Nichtinanspruchnahme von Leistungen

• Weltweiter Krankenschutz, je nach Tarif

Was solltest du beachten?

Vor dem Eintritt in die PKV musst du einen Gesundheitsfragebogen ausfüllen. Dieser muss wahrheitsgemäß beantwortet werden! Die Wahrscheinlichkeit in jüngeren Jahren noch keine chronischen Krankheiten zu haben, ist deutlich höher. Auch das hat positive Auswirkungen auf die Tarifhöhe. Aufgrund dieser Angaben zum Gesundheitszustand kann der Versicherer dein individuelles Risiko beurteilen. So kann er Rückschlüsse daraus ziehen, wie krankheitsanfällig du bist und welche Kosten du voraussichtlich für den Versicherer verursachen wirst. Das ist sehr wichtig, um die Beiträge richtig kalkulieren zu können und auch in der Zukunft möglichst stabil zu halten. Wer z.B. mit einer Migräne oder Schilddrüsenunterfunktion zu kämpfen hat, wird aller Voraussicht nach künftig höhere Kosten verursachen als jemand, der darunter nicht leidet. Ein privater Krankenversicherer verlangt für diese Erkrankungen in der Regel einen Risikozuschlag. Das heißt konkret, dass du mit diesen Erkrankungen versichert wirst, jedoch einen höhen Beitrag zu zahlen hast. Laufende, nicht abgeschlossene und schwerwiegende Diagnosen sowie psychische Erkrankungen führen hingegen oft zu einer Ablehnung des Krankenversicherungsantrages.

Was passiert mit deiner privaten Krankenversicherung im Alter?

Das ist eine, wenn nicht sogar die wichtigste Frage bei der Suche nach der für dich besten privaten Krankenversicherung. Ein Wechsel zwischen verschiedenen privaten Krankenversicherern kann sich im Einzelfall als kompliziert und kostspielig erweisen, insbesondere im Alter.
Zum einen aufgrund der individuellen Leistungen der jeweiligen PKV, die sich nicht immer 1:1 bei einem anderen Anbieter vorfinden lassen. Und zum anderen aufgrund der sog. Alterungsrückstellungen, die deine PKV zwar für dich bildet, die sich jedoch nicht vollumfänglich zu einem anderen Versicherer übertragen lassen.
Eine gute private Krankenversicherung spart einen Großteil der Beiträge für die Zukunft an, so dass du dir deinen Versicherungsschutz auch im Alter noch leisten kannst. Gerade vermeintlich günstigere Versicherer hatten in der Vergangenheit massive Probleme, die Beiträge stabil zu halten. 

Wo kannst du dich beraten lassen?

Wenn du im Augenblick auf der Suche nach einer für dich geeigneten privaten Krankenversicherung bist, stehe ich dir gern zur Seite. Als unabhängige Versicherungsmaklerin berate ich dich nach deinen individuellen Bedürfnissen und Wünschen. Ich bin an keine private Krankenversicherungsgesellschaft gebunden, sondern einzig deinen Interessen verpflichtet und berate dich völlig unabhängig und neutral.
Da eine private Krankenversicherung eine langfristige Entscheidung darstellt, ist es mir ein besonderes Anliegen, in einer ausführlichen Beratung alle Aspekte der PKV gemeinsam mit dir durchzugehen. Selbstverständlich stehe ich dir auch nach Abschluss immer mit Rat und Tat zur Seite.

Private Krankenversicherung für Beamte

Für Beamtenanwärter und Referendare ist die private Krankenversicherung besonders attraktiv und in den meisten Fällen die 1. Wahl.
Wenn du als Beamter krank wirst, beteiligt sich der Staat an den Behandlungskosten. Diesen Anteil nennt man Beihilfe. Die Beihilfe bekommst du i.d.R. nur zusammen mit der PKV. Beihilfe ist ein Zuschuss (ca. 50 – 80 %) vom jeweiligen Dienstherrn zu den Behandlungskosten, die im Falle einer Krankheit, Pflege oder Geburt entstehen. Durch diese Beteiligung fällt der Beitrag zur privaten Krankenversicherung niedriger aus. Lediglich die verbleibenden Restkosten (max. 50%) mußt du über eine private Krankenversicherung absichern. Von der Beihilfe profitieren Beamte, Beamtenanwärter und Referendare nur bei einem Wechsel in die private Krankenversicherung.

Was sind die Besonderheiten für dich als Beamtenanwärter und Referendar?

Das Zauberwort lautet hier: Beihilfe. Mit dem Einstieg ins Referendariat hast du einen Anspruch auf die sogenannte Beihilfe. Je nach Bundesland und Familienstatus wird ein gewisser Prozentsatz deiner Krankheitskosten vom Land übernommen. Du mußt lediglich den fehlenden Prozentsatz über die private Krankenversicherung absichern.
Dein Ehepartner oder deine Kinder haben unter gewissen Voraussetzungen ebenfalls Anspruch auf Beihilfe.
Da du aufgrund der Beihilfe nicht 100% deiner Krankheitskosten versichern musst, lohnt sich die private Krankenversicherung für dich als angehender Lehrer auf jeden Fall.
Während der „Ausbildungszeit“ erhalten Anwärter und Referendare bei den privaten Krankenversicherern aufgrund ihrer geringeren Besoldung vergünstigte Beiträge in den Tarifen.

Wie wird die Höhe des Beihilfeanspruchs ermittelt?

Der Beihilfeanspruch durch deinen Dienstherrn liegt bei mindestens 50%. Aufgrund deines Familienstandes bzw. der Anzahl der Kinder kann dein Beihilfesatz steigen.
Folgendes gilt bei der Bundesbeihilfe und den meisten Bundesländern:

  • Ledige oder verheiratete Beamte mit bis zu einem Kind erhalten 50% Beihilfe.
  • Ab dem zweiten Kind und im Pensionsalter steigt der Beihilfesatz auf 70% (Ausnahmen: Baden-Württemberg, Hessen und Bremen).
  • Bei 70% Beihilfe sinkt der Anspruch auf eine Restkostenabsicherung in der privaten Krankenversicherung auf 30%.

Was bedeutet Beihilfe in der Praxis?

Du suchst einen Arzt auf, da du z.B. einen grippalen Infekt hast. Im Anschluss an die Behandlung erhältst du eine Rechnung über z.B. 90 Euro. Bei einer Beihilfe von 50% erhälst du von der Beihilfestelle 45 Euro und die restlichen 45 Euro werden durch deine private Krankenversicherung abgedeckt. Dein Vorteil ist, dass du keinen Cent der Arztrechnung aus der eigenen Tasche zahlen musst.

Wie geht es nach deinem Referendariat mit der privaten Krankenversicherung weiter?

Wenn du nach deinem Referendariat in ein Angestelltenverhältnis wechselst (Vertretungsstelle) und nicht direkt eine Planstelle bekommst, ist das überhaupt kein Problem. In diesem Fall besteht die Pflicht wieder in die gesetzliche Krankenversicherung zu wechseln.
Deine private Krankenversicherung kannst du für die Zeit in einen sogenannten Anwartschaftstarif umstellen. Das bedeutet, dass dein Vertrag für einen geringeren Beitrag 5 -15€ pro Monat, je nach Gesellschaft, eingefroren wird. So kannst du zu einem späteren Zeitpunkt ohne erneute Gesundheitsprüfung zurück in die private Krankenversicherung wechseln. Sollstest du arbeitslos werden, kannst du dich für diese Übergangszeit weiterhin bei der privaten Krankenversicherung für einen monatlichen Beitrag120-180€, je nach Gesellschaft, versichern.

Private Krankenversicherung für Ärzte

Statistisch gesehen verursachen Ärzte und Zahnärzte weniger Krankenkosten. Aus diesem Grund bieten die privaten Krankenversicherungen (PKV) dieser Berufsgruppe besonders günstige Ärztetarife an. Das gilt nicht nur für erfahrene Mediziner. Auch Medizinstudenten können bereits im Studium einen Arzttarif abschließen. So kommen sie schon frühzeitig in den Genuss der starken Leistungen einer privaten Krankenversicherung. Ein unverbindlicher Preis-Leistungsvergleich lohnt sich auf jeden Fall für jeden Mediziner.